Selbstoptimierung ist in aller Munde: Optimiere deine Ernährungs- und Verhaltensweisen, optimiere dein Ordnungssystem, deinen Geist, Körper und Seele und natürlich dein Umfeld. Hast du auch schon einige Selbstoptimierungswellen genommen und dabei festgestellt, dass immer wieder neue Trends auftreten, welche uns dazu verführen, im Aussen nach einer Lösung für unsere Unzufriedenheit, die zeitweilige Leere, Unwohlsein oder sogar depressive Verstimmungen zu suchen?
Der Verlauf einer Selbstoptimierungswelle
Zu Beginn sind wir einer bestimmten neuen Ernährungsform, Trainingsweise oder mentalen Übung gegenüber skeptisch eingestellt. Sie begegnen uns überall in den Medien, Kollegen sprechen über die phänomenalen Veränderungen, welche sie durch xy-Technik erreicht haben und irgendwann denken wir, dass Probieren doch über Studieren geht – was ja auch stimmt. Wir steigen ein und bemerken die phänomenalen Effekte dieser neuen Lebensweise, werden innert Kürze Advokaten dafür – alle sollen davon hören und profitieren.
Die Monate vergehen und die neue, aufregende, herausfordernde Lebensweise welche unseren Trott unterbrochen hat, wird Alltag, manchmal sogar zu einer gewissen Einschränkung oder zu Zwang. Sie fühlt sich nicht mehr gleich prickelnd an wie zu Beginn. Und dann hören wir wieder damit auf, oder wir ziehen sie mit zusammengebissenen Zähnen weiter durch oder ersetzen sie durch eine neue, optimierte Optimierungsform. Und so werden Selbstoptimierungstechniken, die dazugehörigen Videos, Websites, Superfoods, Bücher und Instagrampics zum neuen Konsumgut: Anfangs wollen wir sie unbedingt, sobald wir sie es “besitzen” sind wir ganz aus dem Häuschen und schnell wird sie Alltag und uninteressant. Nun fragst du dich vielleicht, warum ein Coach sich gegen Selbstoptimierung ausspricht? Gegen Selbstoptimierung spricht an sich nichts, sie kann phänomenal sein! Aber nur wenn sie wirklich mit dir “selbst” zu tun hat und nicht einer geschickt getakteten Marketingmaschinerie entspringt.
Die unscheinbare aber effektive Lebensveränderung ist die Auseinandersetzung mit unserem Innenleben
Bevor du dich also in die nächste trendige Selbstoptimierungsmassnahme stürzt, stoppe, richte den Blick nach innen und versuche herauszufinden, was du wirklich verändern möchtest in deinem Leben. Dies findest du heraus, indem du dir eine Veränderung möglichst mit vielen Sinnen vorstellst und beobachtest, wie sich dein Körper dabei anfühlt: Entsteht ein Gefühl von Weite, vertiefter Atmung, Entspannung? Dann ist die Veränderung der richtige Weg für dich. Fühlst du dich auch nur ein kleines bisschen eingeengt, flau im Magen, kühl oder zusammengezogen, dann investiere deine Kraft lieber in etwas anderes.
Vor jeder gelingenden Veränderung steht dieser Schritt
Bevor eine Veränderung nachhaltig gelingen kann, ist es unvermeidbar, dass du Frieden schliesst mit deiner momentanen Situation. Klingt wie ein Widerspruch? Nun, das Thema ist Inhalt unseres nächsten Blogs.
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