Ausreden schaden und was du stattdessen sagen kannst

Wurdest du auch schon zu einer Party, zu einem Abendessen, einem Bruch, einem Ausflug oder was auch immer eingeladen und wolltest nicht hingehen? Was hast du dann gesagt? “Ich würde sehr gerne kommen, aber Samstag habe ich schon was vor, das haben wir schon gaaaanz lange abgemacht.” Oder; “Oh wie schade, die Kinder sind schon eine Weile krank, vermutlich wird das bis Freitag nicht besser. Der ganze Kindergarten ist krank, sehr ansteckend das alles.” Oder noch unglücklicher: Du hast zugesagt und dann im letzten Moment unter einem langfädigen Vorwand gecancelt, weil du dich nicht überwinden wolltest. Und wie hast du dich dabei gefühlt? Vermutlich unwohl. Denn Unwahrheiten erzählen fühlt sich nicht gut an, auch wenn wir das schnell verdrängen.

Oder vielleicht hast du jemanden im Freundeskreis, der immer dieselben Erklärungen bringt warum etwas nicht klappt. Alle kennen sie schon und niemand hört noch zu, wenn die Geschichten kommen. Es fühlt sich auch für dich als Empfänger einer solchen Story spätestens nach dem fünften Mal schal und abgestanden an. 

Wie wäre es mit der Wahrheit?

Wir erzählen uns zwar, dass wir unser Gegenüber nicht verletzen wollen und daher eine “Notlüge” hernehmen. Doch in Wahrheit schützen wir damit nur uns selbst vor einer unangenehmen Situation. Unser Gegenüber fühlt sich motiviert, wieder eine Einladung zu starten und noch eine, und noch eine, schliesslich muss es terminlich irgendwann zu schaffen sein. Und nach der x-ten Einladung realisiert sie, dass es vermutlich nur Ausflüchte waren und sie sich vergebens bemüht hat. Dann dauert eine potentiell einmalige Enttäuschung wochen- und vielleicht monatelang. Ausserdem ist es auch für dich sehr stressig, die Ausflüchte aktuell zu halten und bei Nachfragen die richtigen Antworten zu den nicht ganz wahren Geschichten zu haben.

So sagst du integer und freundlich “nein”

Wenn du eine Einladung nicht annehmen willst, wendest du am effektivsten folgende Methode an: “Vielen herzlichen Dank für die nette Einladung. Ich komme nicht. Aber vielen Dank.” PUNKT.  Keine Erklärungen, keine Ausflüchte, keine Stories. Du schuldest deinem Gegenüber keine Erklärung nur weil sie oder er eine Einladung ausgesprochen hat. Vielleicht musst du einen kurzen Moment peinlichen Schweigens ertragen, aber damit ist die Situation in 90 Prozent der Fälle erledigt. Kein Story-Gedächtnis ist nötig, du kannst ohne Ballast dein Leben weiterleben. In sehr seltenen Fällen wirst du vielleicht gefragt, warum du nicht kommst. Und dann ist es auch hier Zeit für die Wahrheit: 

  • Ich mag solche Treffen nicht. 
  • Ich verabrede mich mit dir lieber im kleinen Kreis. 
  • Ich mag Geburtstagsparties generell nicht. 
  • Mir sind Feste unter Erwachsenen lieber.
  • Du bist eine sehr nette Person und ich habe das Gefühl wir haben nicht dieselbe Wellenlänge.

Klingt diese Vorgehensweise beängstigend in deinen Ohren? Ja, vielleicht brauchst du bei den ersten zwei Mal etwas Mut. Doch dann wirst du feststellen, wie viel besser du dich fühlst, befreit. Und letztlich wird es dir auch dein Gegenüber danken.

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Photo by Daniil Kuželev on Unsplash