Vor einem Jahr sass ich ziemlich in der Patsche: Mein Mann hatte einen Autounfall, ich war hochschwanger und unsere beiden grösseren Kinder waren gerade ziemlich wild unterwegs. Da habe ich eine so wichtige Lektion gelernt: Hilfe annehmen ist so schwer und um Hilfe bitten noch viel mehr. Mein Umfeld war fantastisch, viele boten an, die Kinder zu hüten, im Haushalt zu helfen oder Besorgungen zu erledigen. Annehmen konnte ich es nur, als eine Freundin mich anrief und sagte: “Hey Nadine, wir holen deine Kinder am Montagnachmittag ab und gehen auf den Spielplatz, anschliessend bringen wir sie wieder nach Hause, ok?”
Auch in Coachings kommt dieses Thema immer wieder auf. Wir wollen alles selber schaffen, uns keine Blösse geben und auch niemandem etwas schuldig sein. Und so wurstelt jeder vor sich hin.
Wir bestehlen andere
Mit unserem Superhelden-Getue nehmen wir anderen etwas ganz wichtiges weg: Die Freude welche man empfindet, wenn man jemanden mit Unterstützung beschenken kann. Denn Hand aufs Herz: Ist es nicht ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass man jemandem eine Bürde leichter gemacht hat oder sogar dabei helfen konnte ein echtes Problem zu lösen? Wenn dir also das nächste Mal jemand Hilfe anbietet, denk doch daran, dass es auch für dein Gegenüber schön ist, etwas Positives beitragen zu können.
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