In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Coachings und im speziellen Online Coachings noch nicht so weit verbreitet wie im angelsächsischen Raum. Daher werden wir immer wieder gefragt, was denn in einem Coaching gemacht wird. Vera Meier hat uns erlaubt, ihre Erfahrung mit Focuscoaching unter geändertem Namen zu veröffentlichen, um ein Anschauungsbeispiel geben zu können.
Vera ist verheiratet, hat zwei Kids im Teenie-Alter, leitet als Chef-Assistentin das Büro in einer Arztpraxis und betreibt gerne fünfmal die Woche intensiv Sport. Sie kam zu uns, weil sie aufgrund gesundheitlicher Probleme für einige Monate keinen Sport machen konnte, sich seither unausgeglichen und unruhig fühlte. Dies wirkte sich in der Gelassenheit gegenüber ihren Kindern und im Job aus. Sie hatte mehr Konflikte mit ihrem Chef und auch mit ihren Mitarbeitern. Das machte sie stutzig, denn so abhängig wollte sie vom Sport nie sein. Sie kam ins Coaching um dem auf den Grund zu gehen und neue Wege zu finden.
Die Anamnese
In der Standortbestimmung zeigt sich, dass Vera einer Familie entstammt, in der Leistung, Durchhaltevermögen und Disziplin sehr gross geschrieben wurden. Sie hat diese Werte verinnerlicht. Dies zeigt sich an all den Aufgaben, welche Vera meistert. Der intensive Sport bezeichnet sie als Ausgleich und Ventil bei Druck und Frust. Da sie verschiedene Entzündungen im Körper hatte, musste sie für mehrere Monate pausieren. Vera konnte sich bis anhin durch ihre hohe Leistungsbereitschaft ein Gefühl von Kontrolle verschaffen, hatte gleichzeitig aber alleine mit ihrem Verstand navigiert ohne Verbindung zu ihrem Körper. Durch ihren gesundheitlichen Zustand hatte sie einen Teil dieser Kontrolle verloren, wie wir im Gespräch herausarbeiten konnten. Es ging bei Vera also darum, ihren Körper besser spüren zu lernen und einen Weg zu finden, wie sie sich selbstsicher und wohl fühlte in ihrer Haut, ohne ständig an ihre Leistungsgrenze gehen zu müssen.
Die Vision/Zielsetzung
Bereits in der ersten Sitzung erarbeitete Vera eine Vision davon, was ihr das Coaching bringen sollte, wie sie sich danach fühlen und was sie verändern wollte. Vera sollte ein möglichst genaues Bild davon in ihrem Innern zeichnen, das neue Lebensgefühl in ihrem Körper spüren. Sie wünschte sich, dass sie nach wie vor tolle Leistungen bringen kann, dass sie jedoch ihr Körpergefühl und -wissen besser einsetzen lernt. Sie sah sich, wie sie ruhig und mit gutem Gefühl an einem Tag entscheidet intensiv Sport zu treiben, an einem anderen lässt sie die Joggingschuhe ohne schlechtes Gewissen stehen und legt sich stattdessen mit einem guten Buch in die warme Wanne und fühlt sich wohl dabei.
Die Werkzeugkiste
Es ging nun darum, dass Vera Werkzeuge entwickelte, wie sie erstens ihren Körper und seine Grenzen besser spüren lernte, andererseits wie sie ihr Selbstbewusstsein stärken konnte, damit sie weniger von einem einzelnen Ventil abhängig blieb. Ein wichtiger Schritt hierbei war es ihre Körpersignale besser wahrzunehmen. Dies übten wir mit verschiedenen Szenarien, welche Vera sich vorstellte und dabei beobachtete, wie und wo ihr Körper darauf reagiert.
Aufgaben und Feedback
Anschliessend ging Vera mit ihrem neuen Werkzeug nach Hause. Dreimal am Tag sollte sie dieses bis zur nächsten Session einsetzen und in einem Notizbuch die Ergebnisse kurz festhalten. Diese besprachen wir beim nächsten Termin und schauten an, was sich schon verändert hatte durch diese ersten kleinen Schritte. Wir betrachteten gemeinsam auch die Situationen, wo es noch gar nicht geklappt hatte und analysierten gemeinsam weshalb dem so war. Es folgten weitere Werkzeuge, Übungen und Feedbackloops bis Vera ihr neues Verhalten verinnerlicht hatte.
Am Ende des Coachings
Vera fand im Coaching den Weg, ihre Werkzeugkiste aus ihrer Kindheit zu erweitern und ergänzen. Sie ist dadurch flexibler geworden und hat erfahren, dass sie das Gefühl weniger braucht, die äusseren Umstände zu kontrollieren, da sie in sich selbst sicherer geworden ist. Sie hat die Sportpause so perfekt genutzt und ihr Instrumentarium für ihr Leben erweitert. Auch heute treibt sie noch immer gerne Sport, fühlt sich jedoch auch wohl, wenn sie in den Ferien mal zwei Wochen gar nichts tut.
Ist Coaching etwas für dich?
Vielleicht bist auch du mit einem Lebensbereich nicht zufrieden oder steht bei gewissen Schwierigkeiten immer wieder an. Da kann dir Coaching helfen. Natürlich kannst du dieses Schritte auch im Selbststudium erarbeiten, wenn deine Selbstmotivation sehr gross ist. Aber wie beim Personal Trainer im Fitness hilft dir ein Coaching dabei, den effektivsten Weg zu finden und die Motivation auf höchstem Niveau zu halten. Dürfen wir dich unterstützen? Dann kontaktiere uns für ein kostenloses 30-minütiges Kennenlerngespräch.
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