So wird aus deinem Arbeitsstollen wieder ein Paradies

Kürzlich hatte ich ein spannendes Aha-Erlebnis: Wir sassen in einer Frauenrunde, wo fast alle Mütter sagten, dass sie nicht gerne kochen. Das hat mich erstaunt und etwas betrübt, wenn man bedenkt, dass wir ja täglich Stunden damit zubringen, Essen für die Familie zuzubereiten. Beim Nachfragen warum, seit wann und weshalb stellte sich dann heraus, dass alle Frauen nicht MEHR gerne kochen, früher vor den Kindern schon. Und als ich mich dann ganz ehrlich selbst hinterfragte, wurde mir klar: Auch ich koche im Alltag nicht mehr mit gleich viel Freude obwohl ich früher echt leidenschaftlich gerne den Kochlöffel schwang.

Wenn aus Spass Ernst wird geht die Freude

Warum ist das wohl so? Was hat sich verändert? Vor den Kindern nahm ich mir ganz viel Zeit fürs Kochen. Der Akt der Menüzubereitung war ein Vorgang mit meditativer Qualität. Manchmal öffnete ich einfach den Kühlschrank und kochte komplett intuitiv irgendetwas bis es schmeckte. Heute widme ich mich dem Kochen mit wenig Zeit und einem klaren Ziel vor Augen: Es sollte den Geschmack der Kinder treffen, gesund sein und rasch zuzubereiten sein.  Aha!!! Während Kochen früher oftmals absichtsloses Spielen war, etwas das Kinder am liebsten tun, ist es heute ein klar definierter Punkt auf der Aufgabenliste eines jeden Elternteils. Das dämpft den Spassfaktor und führt leider nicht selten obendrauf zu unbefriedigenden Ergebnissen.

Wie können wir das ändern? Wir alle haben ja unzählige Aufgaben zu erledigen – egal ob im Beruf oder im Alltag zu Hause, in dessen Kontext das Wort Spass nicht einmal ansatzweise Sinn zu ergeben scheint.

Leidenschaft generieren

Der erste Schritt ist, dass wir jeder Tätigkeit unsere volle Aufmerksamkeit schenken und sie mit allen Sinnen erfahren. Dann geben wir all unsere Leidenschaft in die Erledigung der ungeliebten Tätigkeit und versuchen, sie extra liebevoll und gewissenhaft auszuführen. Dies bringt oftmals eine Positivspirale in Gang und wir merken, dass wir etwas plötzlich gar nicht mehr so ungern tun.

…oder delegieren

Wenn du etwas trotzdem nicht gerne machst, suche jemanden, der es gerne macht. Gerade Frauen arbeiten häufig pflichtbewusst ihr Aufgabenheft durch statt zu delegieren. Vielleicht freut sich jemand über genau die Arbeit, welche du nicht gerne ausführst.

…und das Wichtige gross portionieren

Falls machbar ist es zudem sinnvoll den Tätigkeiten viel Zeit einzuräumen welche du gerne erledigst. Bei unserem einfachen Kochbeispiel könnte das heissen, dass du eine Mahlzeit aufwändiger gestaltest und die übrige Verpflegung einfach hältst. Dann bleibt dir am Mittag Zeit schon mal für das feine Abendessen zu rüsten, schnibbeln und vorzukochen.

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