Vom People-Pleaser zum authentischen Kommunikator

Ist es für dich manchmal schwierig deine Meinung zu äussern, weil du nicht willst, dass andere negativ über dich denken? Oder fällt es dir schwer auf eine Anfrage mit “nein” zu antworten, da du niemanden enttäuschen willst? Hast du Angst davor, dass du nicht mehr angefragt wirst oder selbst keine Hilfe erhältst, wenn du sie brauchen solltest?

Dann leidest du vermutlich auch unter dem “People-Pleaser”-Syndrom – du willst allen Menschen gefallen. Sehr viele, insbesondere Frauen leiden unter diesem Anspruch, es jedem jederzeit recht machen zu wollen. Dabei vergessen sie ihre eigenen Bedürfnisse und enttäuschen letztlich sich selbst.

Nur wie soll man ausbrechen aus diesem Muster? Für einen “People-Pleaser” erscheint es sehr bedrohlich, von irgendjemandem nicht gemocht zu werden. Diese Vorstellung löst Angst aus und deshalb nehmen sie ganz schön viel in Kauf, diese Angst zu vermeiden. 

Wir bezahlen einen hohen Preis dafür, anderen ständig gefallen zu wollen

Gefallenwollen schadet auf Dauer gleich auf verschiedenen Ebenen:

  • Es beschädigt deine Beziehung zu dir selbst: Setzt du die Wünsche und Meinungen anderer stets über deine eigenen, bist du für dich selbst nicht verlässlich. Das führt zu schlechtem Selbstvertrauen.
  • Du störst die Verbindung zu deiner inneren Stimme: Wenn du eindeutig und klar wahrnimmst, dass du etwas nicht tun solltest und es dennoch tust, ignorierst du deine innere Stimme. Tust du dies immer wieder, hörst du bald überlaut, was die Person in deinem Blickfeld von dir will. Du nimmst jedoch nicht einmal mehr wahr, was du selbst willst. Irgendwann sitzt du im Restaurant und sagst: “Hhhmmm, ich will Risotto ai Funghi,” und suchst dabei die Bestätigung in den Augen deines Gegenübers.
  • Es laugt deine Energiereserven aus: Du lädst eine Person unbewusst dazu ein, immer wieder mit Anfragen auf dich zuzukommen. Du hast gesagt, dass du XY tust, warum solltest du es also nicht noch einmal tun. So wendest du unheimlich viel Energie für Dinge auf, welche du eigentlich nicht tun willst.
  • Du kommunizierst unauthentisch: Etwas anderes zu sagen als du innerlich fühlst ist letztlich unecht. Es braucht viel Energie diese Fassade aufrecht zu erhalten. Zudem spürt dein Gegenüber, dass irgendetwas nicht stimmt. Dies hinterlässt auch bei ihm oder ihr ein ungutes Gefühl und vermittelt, dass man dir nicht unbedingt trauen sollte.

Bei der nächsten Anfrage, bei welcher du eigentlich “nein” sagen willst – tu es! Probier es einfach mal aus. Und beobachte, dass nichts Schlimmes passiert, im Gegenteil. Authentische Kommunikation führt zu vertrauensvollen, verlässlichen Beziehungen.

Um eine Veränderung zu unterstützen verwende ich jeweils zwei Bilder: Eines entstammt dem Marketing, das andere kommt aus der Chemie.

Richtest du deine Message an alle, fühlt sich niemand angesprochen

Wer jeden mit seiner Message ansprechen will, erreicht am Ende niemanden damit. Wenn ein Marketinginhalt so breit ausgelegt wird, dass er allen Leuten gefallen soll, dann ist er häufig unspezifisch und lauwarm, so dass niemand gepackt wird. Ecken und Kanten machen einen Inhalt interessant und auch einen Menschen. Steh zu deiner Meinung und deiner Message, das macht dich letztlich zu einer spannenderen Gesprächspartnerin.

Die Atome zeigen uns, wie normal Anziehung und Abstossung ist

Bereits in den kleinsten uns bekannten Teilchen gibt es eine natürliche Anziehung und Abstossung. Moleküle kommen zustande, weil gewisse Teilchen sich anziehen und andere abgestossen werden. Dabei geht es nicht um etwas persönliches. Nein, es kommt einfach darauf an, wie die Teilchen aufgeladen sind. Und so darf es auch dir gehen: Bei gewissen Menschen besteht diese Anziehung, bei gewissen nicht. Es ist keine Bewertung dabei und auch hier nichts persönliches, es ist nur Chemie. 

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Mini- und Midi-Pausen haben Maxi-Wirkung

Wir befinden uns gerade in einer kräftezehrenden Zeit: Vor den Sommerferien müssen viele Projekte und Arbeiten fertig gemacht werden. Gleichzeitig raubt uns die Hitze Energie und Schlaf. Da sind wir schnell darauf angewiesen unsere Kraftreserven zu mobilisieren.

Im Minimum eine Mini-Pause pro Stunde

Für diese herausfordernden Zeiten empfehlen wir einen Trick mit grossem Veränderungspotential: Den ganzen Tag hindurch immer wieder Mini-Pausen einlegen. Pro Stunde benötigen wir fünf Minuten Pause um optimal zu regenerieren. Verausgabung bis zur Erschöpfung sollten wir unbedingt vermeiden, denn dann sinkt nicht nur unsere Arbeitsqualität und Effizienz rapide, sondern wir setzen unseren Körper unnötig viel Stress aus. Dazu kommt, dass wir mehrere Stunden benötigen, bis wir uns wieder erholen. Beim Marathonläufer sind es kleine Nahrungseinheiten, welche sein Leistungsniveau hochhalten, bei uns sind es die regelmässigen, kurzen Pausen. 

Die ideale Formel lautet 52:17

Wer möglichst produktiv sein möchte, sollte die Formel 52:17 ausprobieren. Eine neue Studie der Draugriem Group hat anhand des Programms DeskTime die Arbeitsgewohnheiten der produktivsten Mitarbeiter nachverfolgt. Dabei kam heraus, dass diese 52 Minuten fokussiert an einer Aufgabe arbeiten und anschliessend 17 Minuten Pause einlegen. Klingt nach einer langen Pause, oder?

Warum uns Pausen zu besseren Leistungen verhelfen

Nach längerer Zeit fokussierten Arbeitens ohne Unterbrechung ermüdet unser Körper und unser Hirn. Produktivität und Kreativität nehmen schnell ab. Wir atmen oberflächlicher, der Puls steigt und wir nehmen weniger Sauerstoff auf. Zudem werden Stresshormone ausgeschüttet. Dies führt zu einem Zustand von aufgeregter Ermüdung. Wir können schlechter fokussieren, schweifen ab und springen von einer Arbeit zur nächsten. Insbesondere Pausen mit Bewegung verhelfen zu einer besseren Durchblutung, einer vertieften Atmung und der Sauerstoffgehalt im Blut steigt wieder. 

Das tust du am besten in den Pausen

Die Maxime für eine gelungene Pause lautet: Tu etwas ganz anderes als was du während der Produktivitätsphase getan hast. 

  • Wenn du schweigend vor dem Computer gearbeitet hast: Steh auf, strecke dich, geh einen Kaffee holen, geh auf einen kurzen Schwatz mit einem Kollegen, verbringe einige Minuten an der frischen Luft, führ ein angenehmes Telefonat oder schliesse deine Augen und atme einige Minuten tief ein und aus.
  • Wenn du viel gesprochen hast: Geh ein paar Minuten schweigend, liess einige Seiten in einem Buch, schliess die Augen und verbringe die Zeit mit Tagträumen oder schau dir in Ruhe ein paar schöne Fotos an.
  • Wenn du körperlich arbeitest: Setz dich hin und konzentriere dich auf deinen Körper im Ruhezustand, atme tief ein und aus, führe ein angenehmes Gespräch oder ein schönes Telefonat.

Am besten wirkt für alle Szenarien Zeit in der freien Natur in gemässigter Bewegung. Die Untersuchung von Chuck Hill zeigt eindrücklich, wie ein 20-minütiger Spaziergang verschiedene Hirnregionen anregt.

Ein 20-minütiger Spaziergang verbessert die Durchblutung deines Gehirns, was unter anderem deine Kreativität fördert.

Also denk dran: Je weniger du dir aufgrund des grossen Arbeitsvolumens eine Pause gönnen willst, um so  dringender benötigst du sie. Drum stell einen Timer und halte regelmässige Pausen ein. Es gibt verschiedene Time Tracker Apps, welche dich dabei unterstützen können. 

Quellen: https://cdn.ymaws.com/www.chronicdisease.org/resource/resmgr/school_health/Georgia_Activity_Enhances_Le.pdf

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